Die Görlitzer Sonnenorgel schaut auf eine lange, bewegte Geschichte zurück.
Eine erste Orgel aus dem Jahre 1298 wurde 1340 durch einen Blitzschlag zerstört, ebenso wie ein 1441 errichtetes Instrument im Jahre 1469.
1474 errichtet Stephan Aldenberg, die 1503-1507 Neubauten von Burckhart Dinstlinger weichen mussten.
1534 Reparatur durch Blasius (Bautzen).
1549 Erweiterung der kleineren der beiden Orgel um zwei Register:
Manual: Krumbpfeifen, Pedal: Posaune
1561 Ergänzung der größeren der beiden Orgeln um zwei Positive durch Leonhart Franck.
1577 umfangreiche Restaurierung durch Albrecht Rüdener.
1595 Versetzung auf die Westempore und die Empore über dem Doppelportal der Kirche.
1607 Reparatur einer der Orgeln durch Elias Schmied.
Die Orgeln sind nicht erhalten, Teile der Orgel wurden beim Bau der nachfolgenden dreimanualigen Orgel (1681-88) von Andreas Tamitius, Dresden, wiederverwendet, die dem Stadtbrand von 1691 zum Opfer fiel.
1703 baut Eugenio Casparini, Görlitz, eine Orgel, die wegen der Ausrichtung der Prospekt-Pfeifen in 17 "Sonnen" den Namen "Sonnenorgel" erhält.
1717 und 1727 Reperaturen an Bälgen, Regierwerk, Abstrakten, Windladen, Schnarrwerk, Engeln und Oberklavier durch David Decker (Görlitz).
1735 und 1767 Gutachten durch Johann Ernst Hähnel und Johann Gottfried Hildebrandt.
1796 Reparatur durch Johann Gottlog und Christian Wilhelm Trampeli.
1812/13 Reparatur durch Gottfried Müller.
1827 umfangreiche Instandsetzung durch Joseph Schinke, zuende geführt von Carl Friedrich Ferdinand Buckow:
- Reparatur der Bälge
- Verbesserung der Sperrventile
- Bau dreier neuer Manualklaviaturen
- Überholung der Registermechanik und der Windladen
- Erneuerung der Mechanik der umlaufenden Sonnen
- Einbau von Salicional 8'
1843 Gutachten durch Moritz Robert Müller.
1844 Gutachten durch Johann Nikolaus Friedrich Jahn.
1845 umfangreicher Umbau und Instandsetzung durch Nikolaus Friedrich Jahn:
- Aufstellung der Bälge
- Erneuerung der Hauptbass und Brustwerksladen
- Verbesserung des Regierwerks
- Einbau neuer Manualklaviaturen
- Veränderung des Stimmtons
- Erweiterung um 9 Register (darunter: "Physharmonika")
Die Orgel wurde 1894 durch ein Instrument von Schlag & Söhne, Schweidnitz, ersetzt, ein weiteres Instrument baute W. Sauer 1928 in das historische Gehäuse.
Beim Bau der Orgel wurden die Register Onda maris 8' und Pedalmixtur 12fach (die "Sonnen" bildend) aus der "Sonnenorgel" von 1703 übernommen und die Orgel in das Gehäuse der "Sonnenorgel" gebaut.
1978 Abbruch mit Ausnahme des historischen Gehäuses und der Prospektpfeifen.
1997 Neubau durch die Mathis Orgelbau AG, Näfels (Schweiz) in Anlehnung an die originale Disposition der "Sonnenorgel" von Casparini (1703) und in das Gehäuse dieser Orgel gebaut; das Register Onda maris 8' wurde dabei aus der Casparini-Orgel und verschiedene Register im Seitenbass aus der Sauer-Orgel (1928) übernommen.
Um die Gemeinde bei dem ehrgeizigen Projekt zu unterstützen, diese einmalige Orgel wieder zum Klingen zu bringen, wurde 1991 der „Freundeskreis Görlitzer Sonnenorgel e.V." gegründet, mit dessen Hilfe es der Gemeinde gelang, bis zum Herbst 1997 1,5 Millionen DM aufzubringen. Am 12. Oktober 1997, genau 300 Jahre nach der Vertragsunterzeichnung durch Casparini, konnte der 1. Bauabschnitt der neuen Sonnenorgel eingeweiht werden. Durch weitere Benefizkonzerte, den im März 1998 eingerichteten „orgel • punkt 12“ sowie zahlreiche Orgelführungen konnten auch der 2. Und 3. Bauabschnitt finanziert werden. Seit dem 2. Mai 2004 erklingen wieder die berühmten „Sonnen“. Am 24. Juni 2006 wurde die Orgel mit der Einweihung des Schwellwerks vollendet. Seit dem 30. September 2008 ist der Orgelneubau vollständig finanziert.
Von November bis März an jedem Sonn- und Feiertag und von April bis Oktober an jedem Sonntag, Dienstag und Donnerstag sowie an Feiertagen erklingt um 12.00 Uhr*) die Sonnenorgel – ca. 1 Stunde Orgelmusik mit Meditation und Information.
Der Eintritt ist frei; am Ausgang erbitten wir Spenden für die Weiterführung der Arbeit mit der Sonnenorgel.
*) sonn- und feiertags nach dem Gottesdienst – frühestens um 12.00 Uhr
1. Manual: | 2. Manual: | 3. Manual: | 4. Manual: | Pedal: | Nebenzüge: |
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1. Principal 16' | 19. Qvintadena 16' | 35. Bordun 16' | 57. Gedackt 8' | 68. Groß-Principal-Baß 32' | Koppeln: |
1. Manual: | 2. Manual: | 3. Manual: | Pedal: |
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1. Principal 16' | 18. Qvintadön 16' | 30. Gedackt 8' | 38. Großprincipal 24' |
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Koppeln zu den drei Manualen |
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