Wie es zu einem ganz besonderen Anziehungspunkt kam ...

Der Orgel Punkt 12 - seit vielen Jahren eine spirituelle Reise mit dem Schwerpunkt geistliche Musik und Meditation - hat eine Geschichte. 

Als in den 1980er Jahren der Innenraum der Peterskirche eine Grundsanierung erfuhr, wurde festgestellt, dass das relativ junge Orgelwerk aus dem Jahre 1927 nicht repariert werden konnte. So entschloss sich die Peterskirchengemeinde für einen Orgelneubau. Der Gemeindekirchenrat berief eine Arbeitsgruppe ein, der neben dem damaligen Landeskirchenmusikdirektor Lammert auch der junge Kantor und Organist der Gemeinde, KMD Reinhard Seeliger und der renommierte Organist Prof. Matthias Eisenberg sowie andere namhafte Orgelsachverständige Deutschlands angehörten. Reinhard Seeliger entdeckte im Archiv die Disposition der Sonnenorgel, die aus der Feder des berühmten Orgelbauers, Eugenio Casparini stammte. Casparini hatte die Orgel gemeinsam mit seinem Sohn Adam Horatio zwischen 1697 und 1703 gebaut (siehe dazu unter der Rubrik Kirchenmusik/Sonnenorgel). 
In der Arbeitsgruppe entstand nun die Idee, die Disposition Casparinis so zu überarbeiten, dass Organisten die gesamte Orgelliteratur, die es bis heute gibt, zum Klingen bringen können.  In drei Abschnitten wurde die neue Sonnenorgel von 1995 bis 2006 von der Matthis Orgelbau AG aus der Schweiz erbaut.

Eine Orgel, die als spirituelles Erbe und in dessen Vergegenwärtigung mindestens drei Mal pro Woche erlebt werden kann ...

Dies ermöglicht seit vielen Jahren die Idee "Orgel ° Punkt-12" - am Dienstag, Donnerstag oder Sonntag um Punkt 12 Uhr. Nur in der kalten Jahreszeit wird hin und wieder pausiert (zur Sicherheit schauen Sie bitte in den aktuellen Terminplaner).  
In einer Mischung aus wohl ausgesuchten Orgelwerken, erbaulich-praktischen Erklärungen und meditativen Geschichten gewinnt der Besucher so einen bleibenden Eindruck von dieser einzigartigen Orgel in der Peterskirche, ihrer Geschichte und ihrem geistlichen Horizont. Dabei vertieft und verstärkt die Orgel ein Grundanliegen der Kirchengemeinde - rein formal beginnt sie in der Regel mit Wochenpsalm und endet mit Gebet und Segensbitte.  Inhaltlich ist es jedoch der vorprädikativ-religiöse Charakter, der alle Teile des Orgelpunktes kennzeichnet. Viele verabschieden sich am Ausgang mit den Worten - so noch nie erlebt, wir hätten etwas verpasst, wir kommen wieder! 
Der Orgelpunkt wird von Haupt- und Ehrenamtlichen organisiert und gestaltet und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Görlitzern und unseren vielen Gästen.
Es erwarten Sie dingfeste Information zur Orgel und ihrer Geschichte, aber vor allem wollen wir unseren Besuchern in ca. 50 Minuten die Klangschönheit und -vielfalt der Orgel, sowie die Einmaligkeit des Klangs der Sonnenmixturen vermitteln. Dabei kann es zuweilen lustig zugehen - etwa wenn die barocken Spielzüge erklingen. Fast wie ein musikalischer Höhepunkt gehört natürlich auch die Präsentation der Neuheit unserer Orgel, das Schwellwerk (eine nun 'alte' Neuheit) und die Spanischen Trompeten, dazu.
Nun haben wir Sie hoffentlich neugierig gemacht und freuen uns sehr, wenn Sie an einem Orgel ° Punkt-12 - am Sonntag, Dienstag oder Donnerstag teilnehmen. Wollen Sie mehr darüber wissen oder wollen Sie die Orgel zu einem anderen Termin kennenlernen? Dann fragen Sie gern nach einer bei uns nach!